EUROS Embedded Systems GmbH

Netzwerkprotokolle

Übersicht

Die EUROS-Netzwerkkomponente implementiert die TCP/IP-Protokollfamilie. Dies ermöglicht es einem Embedded-System, das unter EUROS läuft, eine Verbindung zum Internet oder zu einem Intranet herzustellen. Somit kann das Embedded-System auf standardisierte Weise mit PCs, Wartungslaptops und anderen TCP/IP-fähigen Embedded-Systemen kommunizieren, sei es bei direkter Verbindung oder über ein lokales Netzwerk (LAN) oder ein Weitverkehrsnetz (WAN). Funktionen wie Fernwartung, Fernsteuerung und Ferndiagnose können unter Verwendung weit verbreiteter Komponenten implementiert werden.

Basierend auf unserem proprietären TCP/IP-Stack können Sie in wenigen Schritten eine Vielzahl von Internetanwendungen bis hin zu Webserver-Anwendungen implementieren.

Der TCP/IP-Stack ist vollständig in EUROS integriert. Beispielsweise werden Debugging-Funktionen und Speicherverwaltungsfunktionen des Mikrokernels verwendet, anstatt sie innerhalb des TCP/IP-Stacks neu zu implementieren. Die Funktionen der Netzwerkkomponente werden über die Standard-Socket-Schnittstelle zur Verfügung gestellt. Es ist nicht notwendig, eine proprietäre API zu erlernen.

Während viele Softwarepakete für sogenannte „Embedded Internet Server“ nur die grundlegendsten Funktionen implementieren, die für die Handhabung einer einzelnen HTTP/TCP/IP-Verbindung über eine einzelne Netzwerkschnittstelle erforderlich sind, ist der EUROS TCP/IP-Stack für den universellen Einsatz konzipiert und enthält daher den vollen Funktionsumfang.

Der EUROS TCP/IP-Stack unterstützt mehrere gleichzeitige Verbindungen sowie mehrere Netzwerkschnittstellen. Die Paketweiterleitung (Packet Forwarding) zwischen Schnittstellen ist möglich. Fragmentierung und Wiederzusammensetzung (Reassembly) von IP-Datagrammen werden unterstützt und ermöglichen maximale Unabhängigkeit von physikalischen Netzwerkschnittstellen sowie maximale Interoperabilität mit anderen Systemen. TCP-Funktionen wie „Slow Start und Congestion Avoidance“, „Fast Retransmit“, „Window Scaling“, „Keep-Alive“, „Delayed ACK“ und „Nagle-Algorithmus“ führen zu hohem Datendurchsatz und reduzierter Netzwerklast.

Für die physikalische Datenübertragung nutzt der TCP/IP-Stack EUROS-Gerätetreiber. Aktuell sind Port-Treiber für diverse Ethernet-Schnittstellen und ein PPP-Ressourcenmanager verfügbar. Letzterer kann mit Port-Treibern für serielle Schnittstellen verbunden werden. Ein PPP-Ressourcenmanager für die Verwendung mit der ISDN-CAPI-Schnittstelle ist ebenfalls verfügbar. Auf der Anwendungsschicht enthält die Netzwerkkomponente zudem das BOOTP-Protokoll (zur Remote-Selbstkonfiguration) und einen DNS-Resolver für Nameserver-Abfragen.

Zusätzlich zur Netzwerkkomponente bieten wir Anwendungsprotokolle wie HTTP-Server, FTP-Server, SMTP-Client, SNMP-Agent und DHCP-Client an. Diese nutzen sowohl das EUROS RTOS als auch die Netzwerkkomponente und sind optimal in das System integriert.

Transportprotokolle

TCP mit:

  • Slow Start und Congestion Avoidance (Stauvermeidung)

  • Fast Retransmit

  • Window Scaling

  • Keep-Alive

  • Delayed ACK (Verzögerte Bestätigung)

  • Nagle-Algorithmus

UDP mit:

  • UDP-Datenprüfsumme (optional)

Netzwerkprotokolle:

IPv4 mit:

  • Datagram Forwarding (optional)

  • Subnetting

  • Multicasting

  • Konfigurierbare TTL

  • Konfigurierbares TOS

  • Fragmentierung und Reassemblierung

IPv6 mit:

  • Jumbograms (Jumbo-Frames)

  • „Stateless“ Adress-Autokonfiguration

  • Fähigkeit zur Dual-Stack-Implementierung

ICMP

IGMP

ARP

Link-Layer-Protokolle:

  • Point-to-Point (PPP)

  • Broadcast (Ethernet, IEEE 802.2)

Anwendungsprotokolle:

  • BOOTP-Client (nur zum Bezug einer IP-Adresse)

  • DNS-Resolver

Programmierschnittstelle:

  • BSD-Sockets

Hardwareanforderungen:

  • Ab 80 KB ROM, ab 20 KB RAM (abhängig von der CPU-Architektur)

Softwareanforderungen:

  • EUROS-Mikrokernel mit dem I/O-System

  • Port-Treiber mit Ressourcenmanager als Netzwerkschnittstelle

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